12. Berliner Stratego Weihnachtsturnier 2013
14.12.2013


Weihnacht im Wilden Osten
Stratego in Berlin, anno 2013


Bereits zum zwölften Mal in Folge seit 2002 spielten die Berliner Strategen ihre Weihnachtsmeisterschaft aus. Vier Mal hatte dort Edgar Eichenmüller gesiegt, ebenfalls mehrmals Andreas Weber und Jörg Dannenbring. Ich selbst hatte mit Sohn Ansgar im Dezember 2004 teilgenommen. Nun ergab sich die Gelegenheit, nach neun Jahren mal wieder im Wilden Osten mitzuspielen. Und so viel kann man wohl sagen: Es hat sich gelohnt!

Preise
Turnierpokale der Berliner im Dezember 2013, liebevoll entworfen vom Gastgeber Andreas Weber
Von Eberhard Pausch
N icht nur die Pokale sind etwas Besonderes bei den Berlinern, wenn kurz vor Weihnachten die Spielbretter bereit stehen. Es ist auch eine wunderschöne, lockere und entspannte Atmosphäre bei Andreas und Tammy Weber. Die beiden sind liebevolle Gastgeber mit einem Sinn für das Detail. Adventsmusik läuft im Radio, Tannenzweige und Kerzen schmücken das Zimmer, Weihnachtsgebäck duftet im Raum. In der Spielpause nach der zweiten Runde gibt es Chilli con Carne, davor und danach reichlich Getränke aller Art. So bleibt kaum ein Wunsch offen, wenn sich die besten Berliner einmal im Jahr zu Weihnachten am Strategotisch messen. Auch Gäste sind dabei immer gerne gesehen, und manchmal räumen sie auch Pokale ab, wie etwa Dieter und Steffen Annies in den Jahren 2008 und 2009. Auch ich hatte dort 2004 den 2. Platz belegt. Da ich aber 2013 kein einziges Turnier gespielt hatte, war ich selbst neugierig, wie es in diesem Jahr in Berlin laufen würde.

In der ersten Runde traf ich auf den Gastgeber Andreas Weber. Ein sehr talentierter Bluffer, gegen den ich mich oft schwer tat. Aber im Dezember 2013 lief es gut für mich, und ich gewann die erste Partie. Jetzt war Jörg Dannenbring mein Spielpartner, ebenfalls eine Art Angstgegner von mir. Aber diesmal war mein Blutdruck gut eingestellt. Er griff an mehreren Fronten an und riskierte für seine Verhältnisse sehr viel. Ich konnte mich zum Glück gut verteidigen und kam so in Vorteil, den ich konsequent bis zum Sieg ausbaute. Auch Edgar Eichenmüller kann jeden schlagen und hat dies bei vielen Gelegenheiten bewiesen. Das Spiel war lange ausgeglichen. Spielentscheidend war, dass er meinen Feldmarschall vergaß und so einen Oberst verlor. Am Schluss griff ich sein klar erkennbares Fahnendreieck an, und er konnte sich nicht mehr verteidigen. Nun traf ich auf Jörg Henning, der bisher erst einmal verloren hatte. Bald führte ich um einen Major und einen Leutnant. Aber er lockte meinen Oberst in eine Falle und griff ihn mit seinem General an. Meine einzige Chance war, mit dem Oberst eine unbekannte Figur zu schlagen. Das tat ich und fand noch einen zweiten Major. Neben ihm freilich hätte eine Bombe gestanden. Es war also eine heikle Kiste, und mein deutlicher Vorsprung am Ende war auch etwas glücklich zu Stande gekommen. Zum Schluss forderte mich der Junior Nighel Apostol heraus. Er hatte ein gutes Spielniveau, und ich besiegte ihn eher knapp und solide als glänzend. Damit lagen meine fünf Spiele hinter mir, und ich stand als Turniersieger fest, gefolgt von Jörg Dannenbring und Jörg Henning.
Weihnachtsbaum
Stratego am Jahresende, ein Bild der Stratego-Künstlerin Sabine Sommerfeld (Bremen)


Es folgte die Siegerehrung. Zum ersten Male hatte ich in Berlin ein Turnier gewonnen. Auch wenn es kein Weltranglistenturnier war, freute ich mich sehr darüber, denn ich hatte sehr spielstarke Gegner gehabt. Aber auch sonst war Berlin für mich fast immer ein gutes Stratego-Pflaster gewesen. Ich erinnere mich, dass ich bereits bei der allerersten Berliner Meisterschaft 2001 den 2. Platz belegt hatte. Ein tolles Spielniveau, freundschaftliche Atmosphäre bei guten Gastgebern und das grandiose Hauptstadtflair haben es mir immer schon leicht gemacht, mich in Berlin wohl zu fühlen. Dass ich zum Abschluss trotz großer Müdigkeit auch noch ein Skatturnier gewann, obwohl ich seit fast zehn Jahren kein Skat mehr gespielt hatte, kann ich mir selbst nicht so recht erklären. An diesem Tag lief halt alles glänzend für mich. Es war ein Festtag noch vor dem Feste: Weihnacht im Wilden Osten.


Endergebnis:

Cross Table

No Name                Feder Rtg  Total 1     2     3     4     5    

1  Pausch, Eberhard    DE    1654 30.0  6:6.0 2:6.0 5:6.0 3:6.0 7:6.0
2  Dannenbring, Jörg   DE    1594 20.0  4:6.0 1:1.0 6:6.0 5:6.0 3:1.0
3  Henning, Jörg       DE    1428 20.0  5:1.0 7:6.0 4:6.0 1:1.0 2:6.0
4  Apostol, Seymore    DE    1222 20.0  2:1.0 6:6.0 3:1.0 7:6.0 0:6.0
5  Eichenmüller, Edgar DE    1608 15.0  3:6.0 8:6.0 1:1.0 2:1.0 6:1.0
6  Weber, Andreas      DE    1513 15.0  1:1.0 4:1.0 2:1.0 0:6.0 5:6.0
7  Apostol, Nighel     DE    448  10.0  8:1.0 3:1.0 0:6.0 4:1.0 1:1.0
8  Ruch, Matthias      DE    1583 7.0   7:6.0 5:1.0 0:    0:    0:   

Standings

Place Name                Feder Rtg  Score M-Buch. Buch.

  1   Pausch, Eberhard    DE    1654 30       47.0  74.0
  2   Dannenbring, Jörg   DE    1594 20       52.0  94.0
  3   Henning, Jörg       DE    1428 20       52.0  89.0
  4   Apostol, Seymore    DE    1222 20       47.0  74.0
  5   Eichenmüller, Edgar DE    1608 15       56.0  98.0
  6   Weber, Andreas      DE    1513 15       52.0  97.0
  7   Apostol, Nighel     DE    448  10       53.0  98.0
  8   Ruch, Matthias      DE    1583 7         9.0  31.0


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Last Updated : 16.03.2014